Farben und Blüten satt

Einmal im jah  erblüht die Wüste nördlich von Kapstadt 

Der Himmel spannt sich in einem tiefen blau über den Horizont. Vor uns führt die Straße schnurgerade gen Norden. Wir haben gerade die Suburbs von Kapstadt verlassen und sind auf der N7 unterwegs zu einem einzigartigem Naturwunder. Unser Ziel ist der Namaqua Nationalpark. Einmal im Jahr verwandelt sich die trockene Ödnis in eine wundervolle Farbenpracht. 

Jedes Jahr im Monat August und November erblüht dieser trockene Teil Südafrikas. Sehr selten gibt es gar keine Blumen. Das liegt an äußerst verlässlichen Regenfällen, zwar nur weniger als 250 Millimeter im Jahr, die in den Wintermonaten Juni und Juli fallen. Sie reichen genau aus, um die Blumen zum Leben zu erwecken. Im Winter sinken die Temperaturen nicht so stark und die Insekten können weiter aktiv sein. Die Blumen müssen also nicht wie in anderen Wüsten auf den Frühling warten. Sie brauchen auch keine langen Wurzeln, um das Wasser tief aus der Erde zu ziehen. Der Regen fällt, wird von den Pflanzen aufgenommen, die Blumen erblühen, sie werden bestäubt und verschwinden wieder. Wie man auf den Bildern sieht, richten die Blütenkelche sich auch alle nach Norden aus, um das beste Sonnenlicht abzubekommen. Und weil in der Natur nur die Schönsten die Aufmerksamkeit der Insekten bekommen, entsteht ein wahrer Wettbewerb wer die schönsten Farben und Formen zur Schau stellt. 


Aber im Gegensatz zu den Tiersafaris lohnt sich das frühe aufstehen nicht. Erst ab 10.00 Uhr ist es warm genug und die Blüten öffnen ihre Kelche um die Sonnenstrahlen reinzulassen. Ab 16.00 Uhr schließen sie sich dann langsam wieder, um sich vor der kühlen Nacht zu schützen. Sobald die Sonne untergegangen ist, wird der Wind, der vom Meer her bläst, eisig und wir sind froh uns im Schutze des Lagerfeuers etwas wärmen zu können. 

Infobox.

Die Namaqualand Flower Route ist fünf Autostunden von Kapstadt entfernt und erstreckt sich in nördlicher Richtung bis nach Namibia. Auf der Strecke liegen wenig bekannte Orte wie Garies, Kamieskroon, Springbok und das Diamantenschmuggler-Nest Port Nolloth. Auch in der Nähe von Citrusdal, Clanwilliam, Lamberts Bay, Nieuwoudtville und Vredendal werden Hobby-Botaniker fündig. Eine Fahrt in die Blumen lohnt sich nur bei Sonnenschein, zum Beispiel zur Zeit der Wüstenblüte ab Ende August. Die Tourismusbüros geben Hinweise, wo aktuell die meisten Blumen blühen. An Unterkünften wie Bed & Breakfasts und Pensionen besteht kein Mangel. 

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