Auge in Auge mit Mwirima

Gorilla Trecking im Bwindi Impenetrable NP, Uganda

Route UgandaDer Höhepunkt unserer Uganda Reise im August 2013 sollte das Gorilla Trecking im Bwindi Impenetrable NP sein, was so viel wie der undurchdringbare Bwindi Nationalpark heisst. Wir hatten uns vorab von unserem Autovermieter Alpha Car Rental die entsprechenden Permits besorgen lassen und haben uns dann einen Tag bevor das Trecking starten sollte im Buhoma Community Camp für 2 Nächte eine Hütte gemietet.

Bevor das Briefing um 08:00 startet haben wir uns am Office schon registriert, wir sind eingeteilt für die Gruppe Rushegura.

IMG_7304Von Siphora, unserer heutigen Rangerin erfahren wir das die Rushegura Familie insgesamt 16 Mitglieder hat und von dem Silberrücken Mwirima angeführt wird, wir nicht näher als 7 Meter an die Gorillas ran gehen und diesen vor allen nicht in die Augen schauen dürfen. Am frühen Morgen sind schon die Spurensucher aufgebrochen um die Gorillas aufzuspüren, diese halten über Walki Talkis mit Siphora Kontakt, damit wir nicht ziellos durch die Gegend laufen müssen.

Endlich setzt sich unsere kleine Gruppe, die aus insgesamt 8 Touristen, Siphora, einigen Trägern und Soldaten besteht in Bewegung. In der Nacht hat es gewittert und stark geregnet, so das heute Morgen alles noch nass ist. Vom Hauptquartier in Buhoma geht es direkt in den Wald und die ersten Meter laufen wir über kleine Trampelpfade hauptsächlich an einem kleinen Bach entlang den wir auch ein paar Mal überqueren müssen. Nach gut 45 Minuten relativ einfacher Wanderung bekommen wir dann den Funkspruch das die Spurensucher die Gorillas gefunden haben, sie sind nur noch wenige Minuten von uns entfernt, jetzt macht sich so langsam die Nervosität breit. Kurz darauf treffen wir auf die Gruppe Ranger die den Gorillas gefolgt sind und legen unsere Sachen an die Seite und laufen die letzten Meter nur noch mit Fernglas und Fotoausrüstung bewaffnet zurück. Ein letztes Mal geht es durch den Bach, noch einen kleinen Hügel hinauf dann sind wir da, ab jetzt läuft die Zeit, wir dürfen genau 1 Stunde bei den Gorillas bleiben.

IMG_7481Zuerst einmal sehen wir nur ein paar schwarze Wollknäul, dann aber als wir näher kommen entdecken wir die ersten Gorillas oben auf den Bäumen. Siphora sagt uns das wir ruhig näher kommen sollen und dann sehen wir noch 2 weitere Gorillas die schon auf dem Boden sind. Wir nähern uns vorsichtig und leise den auf den Boden sitzenden Gorillas und machen die ersten Fotos, das ist aber aufgrund der Lichtverhältnisse und den Bäumen bzw. Büschen gar nicht so einfach, es braucht eine paar Versuche bis wir mit den Ergebnissen zufrieden sind. So nach und nach kommen weitere Gorillas von den Bäumen herunter und auch der Silberrücken Mwirima gesellt sich zu uns. Als der imposante Gorilla dann den Baum herunterklettert treten wir erst einmal alle ein paar Schritte zurück, der ist aber ganz entspannt, läuft an uns vorbei und legt sich faul auf den Boden.

Wir geniessen diese unglaublichen Minuten und können unser Glück gar nicht fassen. Mittlerweile sind 8 oder 9 Gorillas auf dem Boden und wir sind mittendrin, keine 2 Meter entfernt. Unser Liebling ist eindeutig der Blackback Kabukojo Er liegt da so entspannt und schaut sich das Theater an was die Touris da IMG_7437veranstalten, das ist einfach unglaublich, wir nennen ihn nur noch den Denker. Die kleinen der Gruppe rennen die ganze Zeit hin und her und veranstalten ein tolles Spektakel für uns, die Gorillas scheinen die 7 Meter Abstand Regel nicht zu kennen, sie laufen einfach kreuz und quer durch unsere kleine Gruppe und manchmal möchte man diese schönen Tiere zu sich ran ziehen und mit ihnen knuddeln oder spielen.

Leider vergeht die Stunde viel zu schnell und wir müssen uns schon wieder verabschieden. Das war ein denkwürdiges Erlebnis und wir sind froh diesen sanften Riesen einmal gegenüber gestanden und ihnen in die Augen geschaut zu haben. Zurück am Hauptquartier werden dann in einer kleinen Zeremonie die Urkunden überreicht und wir drucken für Siphora unsere Träger und Soldaten die uns begleitet haben noch ein paar Fotos aus, was wieder zur Belustigung und Erheiterung beiträgt.

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Der einzige Nachteil dieser Tour war, das wir viel zu viele Fotos in dieser einen Stunde gemacht haben und dabei zu häufig durch die Linse des Fotoapparates das Geschehen beobachtet haben. Wenn wir die Möglichkeit haben sollten noch einmal die Berggorillas zu besuchen haben wir uns fest vorgenommen nicht mehr so viele Fotos zu machen sondern einfach die Begegnung mit diesen schönen Tieren zu geniessen.

1466017182_infoDie Route haben wir selbst organisiert, in Uganda überhaupt kein Problem ( ähnlich wie im südlichen Afrika ). Wir sind mit der Turkish Airlines von Hannover über Istanbul nach Entebbe geflogen. Der Reisezeitraum war vom 25.07.-16.08.2013. Insgesamt sind wir 2283 km gefahren, den Wagen haben wir bei Alpha Car Rental in Kampala gemietet und sind auch selbst gefahren.
Viele Leute die nach Uganda reisen, lassen sich mit einem Fahrer durch das Land fahren, aber wir haben festgestellt, das man in Uganda genauso problemlos reisen kann wie in Südafrika oder Namibia . Die Lebenshaltungskosten sind sehr günstig, wir haben uns hauptsächlich mit frischen Sachen auf den lokalen Märkten versorgt und auch viel an den Strassenständen gekauft. In den Supermärkten gab es alles zu kaufen was man braucht. Etwas teurer sind Fleisch und vor allen Dingen Käse. Uns hat es so gut gefallen, das wir mittlerweile dreimal in dem schönen Land mit seinen freundlichen Menschen waren.

Bildschirmfoto 2016-07-05 um 16.31.44Gastautor Christian Polomka ist schon seit vielen Jahren mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern im südlichen Afrika unterwegs. Sie fühlen sich unheimlich wohl auf diesem tollen Kontinent, so dass Sie immer wieder dort hinreisen. Mittlerweile sind seine Töchter schon 16 und 19. Die 19-jährige Tochter macht gerade ihr freiwilliges soziales Jahr in Südafrika

Ein Kommentar

  1. Hallo

    Das deckt sich komplett mit meinen Erfahrungen, allerdings haben wir das Gorilla-Tracking bereits 2008 mitgemacht. Wir waren damals bei der Mubare-Gruppe. Ein für mich sehr ergreifendes Gefühl, den Gorillas so nah gewesen zu sein.
    Allerdings hatten wir bei unserer Tour damals einen Guide 🙂

    LG,
    Ela

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