A United Kingdom – Die Kritiken

Eindrücke und Kritiken zum neuen Botswana Film

Über den Start des Kinofilms „A United Kingdom“ haben wir geschrieben. Er erzählt die Geschichte von Seretse Khama, dem König von Bechuanaland (dem heutigen Botswana) , der sich in die Londoner Büroangestellte Ruth Williams verliebt, sie heiratet und damit einen Konflikt mit den Regierungen Großbritanniens und Südafrikas heraufbeschwört.

Nun haben wir den Film im Kino gesehen und wollen euch natürlich unsere Eindrücke schildern. Und nach einer Tradition einer guten Freundin schön getrennt nach „Er sagt“, „Sie sagt“, „andere Zuschauer“ sagen. Und los gehts.

Er sagt: „Also am Anfang bin ich doch überrascht, wie unkompliziert das Zusammensein von Schwarzen und Weissen in Großbritannien im Film dargestellt wird. Da wird ausgegangen, getanzt und gemeinsam gefeiert und das alles in den 40er Jahren. Aber nach und nach werden dann doch die üblichen Rassenvorurteile deutlich. Der Vater zeigt sich angewidert, dass seine Tochter einen Afrikaner heiraten will. Auch auf den Straßen Londons wird das Paar angefeindet.

Und so nimmt für mich der Film langsam Fahrt auf, werden die politischen Implikationen deutlich und gerade der britische Sir Alistair Canning (gespielt von Jack Davenport) beherrscht seine Rolle als Interessenvertreter der britischen Regierung perfekt in einer Mischung aus herablassender Arroganz und selbstbewussten Machtgehabe. Für mich neben David Oyelowo, der die Hauptrolle spielt die beste Figur. Vor diesem Hintergrund grenzt das was Seretse Khama und seiner Frau Ruth in dieser Zeit gelang, schon allein deshalb an ein Wunder, weil der Film auch ohne jede Gewalt auskommt.  Auch wenn die Liebe der beiden eine zentrale Rolle einnimmt, fand ich ihn weder kitschig noch trivial sondern rundherum gelungen.“

Rosamunde Pike und David Oyelowo
Rosamunde Pike und David Oyelowo ©AlamodeFilms

Sie sagt: „Afrika! Botswana! Der Film nimmt mich von Anfang an mit. Eine Frau, selbstbewusst, die weiss was sie will. Sicher für die damalige Zeit eine Ausnahme. Die Geschichte, mir vorher unbekannt, schlägt mich in ihren Bann.  So richtig beginnt der Film für mich aber erst, als sich die Ankunft in Botswana nähert. Die Landschaft, die Tiere, die Menschen, die Fahrt zum Dorf – so wie ich es kenne und liebe! Wobei ich schon lachen musste, wenn ich mir überlege wie gut ausgerüstet wir heute diese Straßen befahren!

Die Schauspieler beeindrucken und ich denke mir, wie fortschrittlich für die damalige Zeit. Sie, in hübschen Kleidern und hohen Schuhen, das ruft ein Lächeln bei mir hervor. Pumps damals vs. Outdoor Sandalen heute, mit rot geschminkten Lippen. Als er dann alleine nach England zurückreist, rollen bei mir die ersten Tränen. Aber er kommt ja bald zu Ihr zurück, oder? Nun ja, dass darf ich hier nicht verraten, aber soviel kann ich sagen, es flossen noch weitere Tränen die ich verstohlen abwischte. Wer wie ich, Afrika liebt, wird diesen Film lieben.“

Nach dem Kino haben wir spontan ein paar andere Zuschauer gefragt:

„Ich fand den Film toll, weil er sehr unspektatulär gedreht wurde. Obwohl es eine politische Auseinandersetzung gab, haben sie ihre Unabhängigkeit ohne Waffen erkämpft.“

„Ich fand es schön weil es mal eine Geschichte gut ausgeht. Die Love Story ist am Anfang für mich nicht so überzeugend.“

„Schön zu sehen, dass so Geschichten mit der schwarz/weiß Problematik in die Kinos kommt und es am Ende auch mal gut ausgeht.“

„Ich fand den Film sehr gut, weil man gesehen hat wie dort Konflikten aus dem Weg gegangen wird. Man hört ja immer, dass dort andauernd Krieg ist, aber dort wurde eine  Tradition gezeigt, in Seretse und sein Onkel trotz unterscheidlicher Meinung nicht den kriegerischen Konflikt suchen, sondern durch räumliche Distanz jeder sein Gesicht waren konnte und sie am Ende sogar wieder zusammen fanden.“

Hier nochmal der Trailer für Neugierige, die den Film noch nicht gesehen haben.

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