Lebensmüde? Zu Fuß unterwegs im Krügerpark

Zu Fuß durch die Wildnis? Meine Kollegen schauten mich an als wenn ich nicht mehr ganz bei Trost bin. Ja ja ich weiß, aber wir sind mit Rangern und einem Gewehr unterwegs, keine Sorge. Ich weiß, dass alle die noch nicht im südlichen Afrika gereist sind denken, dass hinter jeder Ecke ein Löwe oder ein Elefant wartet. So ist es aber nicht! Trotzdem bin ich mir bewusst dass wir vorsichtig sein müssen.

Lange vor unserer Reise bin ich in die Planung gegangen. Ich habe mir überlegt welcher Trail ist der Richtige für uns? Wir, das sind meine Freundinnen und ich, wir reisen insgesamt zu Acht. Für die Mädels ist es der zweite Trip nach Südafrika und dementsprechend schauen Sie unserer Reise mit mit großem Respekt entgegen. Auch ich bekomme von den zurückbleibenden Ehemännern Ermahnungen mit auf den Weg, dass ich ja ihre Frauen heil zurückbringen soll.

Die Walking Safaris im Krüger Park sind für acht Personen angelegt und gehen über 4 Tage. Man schläft in der Wildnis, umzäunt in einfachen Zelten. Ich entschied mich für den Olifant Trail. Das hatte nichts damit zu tun, dass er mir am besten gefiel, sondern das ist der Trail war, in dem noch Platz für acht Personen war. Unser Ausgangspunkt war das Letaba Camp. img_6554.jpgObwohl ich schon einmal im Krüger Nationalpark war, muss ich zugeben, dass man die Distanzen doch immer wieder unterschätzt. Außerdem hatte ich Reisebegleitungen die in ihrem Leben zuvor noch nie auf einer Safari gewesen waren. Das eine Elefantenherde am Wasserloch natürlich ein Kreisch Attacke auslöst und uns länger verweilen lässt als gut ist, ist wohl für jeden verständlich. Daher kamen wir auch etwas zu spät zum Treffpunkt. Aaron und Ypsilon, unsere Guides, waren aber ganz entspannt unterwegs. Sie meinten, wir sollten uns erst mal ein Kaffee holen und uns mit Getränken eindecken bevor wir losfahren- alles kein Problem. Aaron, die entspannteste Person unter der Sonne.

Wir fuhren in die Wildnis dem Sonnenuntergang entgegen. Nach etwas über 1 Stunde holpriger Piste erreichen wir das Camp. Uns wurde das Gate geöffnet und das Erste was ich sah, waren gemütliche Campingstühle die um ein brennendes Lagerfeuer standen. Es roch nach Abendessen.

Aaron meinte, wir sollten den nächsten Morgen abwarten, sein Büro hätte bis jetzt noch jeden eifersüchtig macht. Und wie er recht hatte! Der Blick auf den Fluss ließ mich neidisch werden. Mein Büroblick geht auf eine Häuserwand 🙁

Am Morgen wurden wir um 5:00 Uhr geweckt, in einer Schale vor unserem Zelt befand sich warmes Wasser, mit dem wir uns erfrischen konnten. Es gab Kekse und Kaffee oder Tee. Dann zogen wir los. Irgendwann hieß es dann, raus aus dem Auto und rein in die Wildnis. Im ersten Moment schon ein seltsames Gefühl so ungeschützt durch die Wildnis zu laufen. Die beiden Männer zogen voran und ermahnten uns öfter, zusammen zu bleiben, nicht alleine stehen zu bleiben um Fotos zu machen und uns ruhig zu verhalten.
Wir haben in der nächsten Tagen viele Tiere gesehen, Elefanten, Giraffen,, verschiedene Antilopenarten und vor allen Dingen Kleintiere. Mein schönstes Erlebnis war die Verfolgung eines Büffels anhand der noch frischen Spüren. Nach einiger Zeit haben wir ihn dann entdeckt. Er machte sich auf und davon, kein Wunder wenn er von 8 Frauen verfolgt wird. Das war ihm dann wohl doch zu viel.

Aaron hat uns mit wunderbaren Geschichten unterhalten. Zum Beispiel über den Gelbfiebersbaum, woher die Hyäne ihre Tüpfen hat und welcher Baum am besten kühlt. Zwischendurch haben wir uns niedergelassen um unser Frühstück, was aus Äpfeln, Cräcker, Käse und anderen Köstlichkeiten bestand, einzunehmen. Wer um die Ecke müsste bekam immer die Ermahnung mit die Gruppe nicht zu weit zu verlassen. Ehrlich gesagt hätten wir das sowieso nicht gemacht. Sicherheit sticht hier die Intimsphäre.

Die Abende verbracht wir, mit einem schönen GinTonic als Sundowner, am Fluss. Hippo Geräusche, Sonnenuntergang und Krokodile auf Sandbänken machten das Ganze zu einer perfekten kitschigen Kulisse. Es war teilweise so kitschig schön, dass es schon weh tat!


Das Büro von Aaron mit Blick auf den Fluss, das Verweilen im Camp zur Mittagszeit, die Wege quer durch die Wildnis, der Teekessel mit Rooibosh auf der Feuerstelle, die Sonnenuntergänge am Fluss, die Gespräche am Lagerfeuer dass ist dass was ich nie vergessen werde.

Ach ja, und natürlich sind wir alle wieder gut zuhause angekommen

Mein Fazit ist, macht eine Walking Safari!!!! Nie war ich näher an der Natur und bemerkte all die kleinen Besonderheiten an denen wir so oft mit dem Auto vorbei fahren. Die besondere Stimmung, die Gespräche mit unserem Beschützern ließen mich die Wildnis noch einmal aus einer völlig neuen Perspektive entdecken.
Wichtig, kümmert Euch zeitig um die Buchung. Die Trails sind häufig ausgebucht. Denkt daran Wein, Gin und andere alkoholische Getränke für Sundowner und Abendessen selber mitzubringen. Gute Kondition ist wichtig. Wir waren in der Sonne teilweise bis zu 5 Stunden unterwegs. Es gibt für jeden einen Rücksack mit Snack und reichlich Wasser.

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