Das Northern Tuli Game Reserve in Botswana, ein Gastbeitrag von Beate und Ralph vom Blog Köstliche Welt
Das Northern Tuli Game Reserve – unendliche Weiten … Hier gibt es keine Zäune wie in Südafrika, keine Häuser, keine Menschen, keine Autos – hier gibt es nur Natur, soweit das Auge schauen kann. Und man kann ganz schön weit schauen von einigen Punkten. Nach den ersten Eindrücken im Private Game Reserve Entabeni fuhren wir mit unserem Toyota Corolla gen Norden nach Botswana; nur ab und zu von einigen Schlaglöchern ausgebremst.
Die Potholes sind teilweise aber echt groß und es erfordert wirklich ein sehr konzentriertes Fahren – naja, zumindest, wenn man mit einem Toyota Corolla unterwegs ist. Ein Geländewagen wäre hier echt die bessere Idee gewesen. Es gibt Cartoons in Südafrika, bei denen ein Giraffenkopf aus dem Pothole schaut – mehr muss man wohl zur Größe nicht sagen.
An der Grenze von Südafrika und Botswana beim Pont Drift, fuhren wir durch das breite und völlig ausgetrocknete Flussbett des Limpopo. Im Vorfeld hatten wir uns ja fast Sorgen gemacht, wie wir da rüber kommen, wenn Wasser im Limpopo sein sollte, aber diese Sorgen waren völlig unbegründet. Es gibt so einige Möglichkeiten, wie man auf die andere Seite kommt. Die umliegenden Lodges, wie also auch unsere Tuli Safari Lodge, holen, wenn es nicht mehr selber geht, ihre Gäste mit einem Jeep ab. Sollte jedoch wirklich viel Wasser im Fluss sein, dass auch das nicht mehr geht, dann gibt es eine Mini-Seilbahn – ein Cable Car, was Mensch und Gepäck auf die andere Seite bringt. Das Auto muss dann aber an der Grenze bleiben. Das sollte man wissen, wenn man weiter nach Norden fahren möchte, denn eine andere Brücke ist hier weit und breit nicht vorhanden.
Nach der Grenze fuhren wir nur noch eine kurze Schotterstrecke (spätestens hier wäre ein Geländewagen die bessere Wahl gewesen) durch trockenes und beige-graues Gelände und bogen dann ab zur Tuli Safari Lodge. Direkt hinter der Toreinfahrt befanden wir uns in einer anderen Welt – wie eine Oase. Es war grün. Überall. Und wunderschön. Wir wurden mit heißen Tüchern und einem Getränk sehr herzlich empfangen und erst mal in die Lounge geführt, wo wir die Lodge erklärt bekamen. Die Tuli Safari Lodge hat 10 wunderschön eingerichtete Tented Suites und hat auch keinen Zaun, aber einige natürliche Hindernisse, wie eine Felswand und den Limpopo als Begrenzung. In der Lodge liefen einige Buschböcke über das Gras und wir sahen viele bunte Vögel.
Die Lodge war bereits in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts eine Farm und vieles deutet auch heute noch darauf hin. Die Bar ist um einen riesigen alten Baum herumgebaut, auf den der Großvater früher seine Enkelin gesetzt hat, wenn Löwen in der Nähe waren.
Nach kurzer Rast und ein paar sehr leckeren Sandwiches fanden wir uns zum High Tea wieder in der Lounge der schönen Lodge ein.
Dort lernten wir unseren Guide Thato kennen, der uns in den nächsten 3 Tagen alleine durch die Gegend fuhr. Wir waren nämlich die einzigen Gäste, da wir in der tiefsten Nebensaison dort waren. Aber selbst, wenn dort Gäste wären (wie an unserem letzten Tag), es verläuft sich und es ist trotzdem völlig still.
Auf unserem ersten Afternoon Drive, der uns in die großen weiten Ebenen des Northern Tuli Game Reserve führte, fanden wir schnell Geparden (Cheetah). Mutter mit 3 Jungen und das gleich in doppelter Ausführung – also 8 Geparden in 30 Minuten.
Es war eine solche Freude, die jungen Geparden zu beobachten, die unseren Jeep und uns richtig spannend fanden. Einer versuchte sogar über den Sitz, der vorne links am Jeep angebracht ist, auf unseren Jeep zu klettern. Er probierte auch aus, ob der Sitz essbar ist.
In keinem Moment hatten wir Angst, weil es eine völlig entspannte Situation war und sich beide Seiten völlig neugierig anschauten. Die anderen Kleinen spielten fröhlich umher oder lagen faul unter dem Baum. Wir waren so völlig begeistert, dass wir gar nicht weg wollten.
Auch ein Highlight des ersten Tages war der Sundowner – diesmal nicht wegen der untergehenden Sonne, sondern wegen des im Northern Tuli Game Reserve vorkommenden niedlichen Rüsselspringers (Elephant Shrew). Die Kleinen waren so schnell und hektisch unterwegs, dass es im Dämmerlicht uns nicht möglich war, ein wirklich scharfes Bild von ihnen zu machen. Aber wir hatten viel Spaß dabei zuzuschauen, wie sie sich die schmelzenden Eiswürfel aus unserer Kühlbox mit den kleinen Echsen teilten.
Zurück in der Lodge gab es ein traumhaftes Abendessen mitten auf der Wiese der Lodge beleuchtet von vielen Kerzen und Laternen. Wir aßen Impala Steak mit frischem Gemüse und tranken dazu einen leckeren südafrikanischen Wein. Was wir sehr angenehm fanden, war, dass unser Guide jeden Tag mit uns gegessen hat. Frühstück, High Tea und Dinner. Zeit, sich kennenzulernen und viel zu lachen.
Am nächsten Morgen klingelte der Wecker schon um 5 Uhr. Hier war alles etwas früher dran. Es gab ein Mini-Frühstück – heißes Porridge mit Honig aus Botswana. Was ein Traum. Damit klettert man doch dann fast gerne vor sechs Uhr morgens in einen Jeep.
Köstliche Welt, das sind Beate und Ralf aus Hamburg. Sie lieben Essen, Kochen und Reisen. Für sie bedeutet Urlaub und neue Länder entdecken auch immer gleichzeitig die Küche eines Landes zu erfahren. Sie finden, dass man nirgendwo ein Land besser kennenlernen kann, als auf einem Markt, in der Küche und mit tollen Menschen zusammen an einem Tisch. Diese Erfahrungen, Erinnerungen und Rezepte versuchen sie in ihrem Blog darzustellen.
Teil 2 der Reise in den Tuli Blog könnt ihr kommende Woche lesen.