Im Herzen des Okavango: Unser Start ins Nature-Guide-Abenteuer

Gestern begann für Elke und mich ein neues Abenteuer: unser 14-tägiges Nature-Guide-Training im Kwapa Camp der African Guide Academy, tief im südwestlichen Teil des Okavango-Deltas in Botswana.

Wie ihr wisst, teilen wir eine tiefe Leidenschaft für das südliche Afrika, die wir seit 2003 gemeinsam pflegen. Unsere Faszination für die Region begann mit einer Familienreise, als unsere Jungs noch Kleinkinder waren. Seitdem haben wir über 40 Abenteuer in Ländern wie Südafrika, Namibia, Botswana, Sambia, Simbabwe, Tansania und Mosambik erlebt. Unsere Erlebnisse und Erfahrungen teilen wir seitdem auf diesem Familienblog „WiLDES AFRIKA“, der als Plattform dient, um ihre Begeisterung für den Kontinent und seine Menschen mit anderen zu teilen.

Curtesy of African Guide Safari

Seit Corona ist es etwas ruhig geworden auf diesem Blog. Das lag natürlich auch daran, dass das Reisen zu Corona-Zeiten schwierig war und unsere Jungs mittlerweile auch auf eigene Reisen gehen. Aber unsere aktuelle Reise ins Okavango Delta und die Ausbildung als Nature-Guide mit der African Guide Academy war ein lang ersehnter Wunsch. Und ist natürlich der perfekte Anlass unserem Blog wieder etwas Leben einzuhauchen.

Vom Büro in die Wildnis: Back to Nature

Die African Guide Academy bietet verschiedene Kurse an, von einwöchigen Bush Skills bis hin zu umfassenden professionellen Guide-Ausbildungen. Gesehen haben wir ja schon viel auf unserer Reisen durch den Busch, doch soll der Nature Guide Course uns nicht nur ein tieferes, genaueres  Verständnis der afrikanischen Wildnis vermitteln, sondern auch wieder eine neue Fülle an Geschichten bescheren, die wir gemeinsam mit euch teilen können.

Elke und Fridolin auf dem Weg zum Kawa Camp

Wir haben das Camp nach einer zweistündigen Fahrt mit dem Jeep von Maun aus erreicht. Unsere Zelt-Nachbarin Gail kam mit dem Helikopter, das geht also auch. Das Kwapa Camp liegt im äußersten Südwesten in der privaten AndBeyond-Konzession des Okavango-Deltas und ist geprägt von einer vielfältigen Mischung aus Sümpfen, Flussläufen, offenen Grasflächen und Mopane-Wäldern. Besonders beeindruckend ist das Spiel der Farben morgens und abends gerade zu der jetzigen Zeit Anfang der Regenzeit im Dezember, wenn das frisch leuchtende Grün der Vegetation, das Blau des Himmels und der goldene Schimmer der Savanne besonders intensiv sind.

Von Lasagne zu Wild Dogs

Das Gebiet rund um das Kawa Camp ist ein Paradies für Wildtiere. Hier kann man Elefanten, Giraffen, Büffel, Zebras und zahlreiche Antilopenarten in freier Wildbahn beobachten. Raubtiere wie Löwen, Leoparden, Wildhunde und Hyänen sind ebenfalls häufig anzutreffen. Das Delta ist außerdem ein Hotspot für Vogelbeobachtungen mit über 400 verschiedenen Arten, darunter der prachtvolle Schreiseeadler, der als Symbol des Okavango gilt.

Am ersten Tag haben wir gleich einer der größten Wilddog Populationen im Delta beobachtet. Über 50 Hunde haben sich hier zu einer Gruppe zusammen gefunden und gehen auf die Jagd.

Wasserwege und Kanäle im Delta

Das Camp liegt in der Nähe von saisonalen Wasserwegen, die das Delta durchziehen. Während der Flutzeit, wenn der Okavango sein Wasser aus den Angolanischen Highlands bringt, füllt sich die Landschaft mit Leben. Die Kanäle werden zu Verkehrsadern, die man mit traditionellen Mokoros (Einbaum-Kanus) erkunden kann. In der Trockenzeit zieht sich das Wasser zurück und gibt mehr Landflächen für Wanderungen frei. Leider war die letzte Flut direkt vor dem Camp 2020. Der Klimawandel hinterlässt auch hier seine Spuren.

Mittendrin statt nur dabei

Die Abgeschiedenheit des Kawa Camps bietet ein besonderes Naturerlebnis. Keine störenden Straßen oder Städte liegen in der Nähe, sodass man vollständig in die Klänge und Gerüche des afrikanischen Buschs eintauchen kann. Besonders die nächtliche Atmosphäre mit dem Zirpen von Grillen, dem Rufen von Eulen und gelegentlich einer meckernden Hyäne schafft eine unvergleichliche Stimmung.

Die Unterkünfte bestehen aus 10 Meru-Zelten, jedes ausgestattet mit eigenem Bad, einschließlich Toilette und einer echten Busch-Eimerdusche. Die Zelte sind mit Feldbetten, Bettdecken, Kissen, Laken und Handtüchern ausgestattet, und die Beleuchtung erfolgt durch batteriebetriebene LED-Lampen. Nach unserer Ankunft erhielten wir eine kurze Einführung in das Camp und seine Umgebung. Anschließend bezogen wir unsere Zelte, die trotz ihrer Einfachheit Komfort bieten und uns mitten in die Natur eintauchen lassen. Zum Abendessen gab es köstliche Lasagne, Krautsalat und Gemüse – ein herzhaftes Mahl, das den Tag perfekt abrundete.

Wir sind gespannt auf die kommenden Tage, in denen wir in die Geheimnisse der afrikanischen Wildnis eintauchen und neue Fähigkeiten als Nature Guides erlernen werden. Wir werden weiter berichten.

2 Kommentare

  1. Bin begeistert von Eurem Blog und freue mich auf viele tolle Erlebnissen. Danke für die Möglichkeit dabei sein zu können. Bleibt spannend

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