40 Tage in völliger Isolation
Der Name „Namib“ bedeutet in der lokalen Nama-Sprache „Leerer Platz“, oder „Ort, wo nichts ist“. Inmitten diesem Nichts stand im Frühjahr 2018 ein durchsichtiger Kubus – und in dem Kubus ein Flügel. Und auf diesem Flügel spielte der Pianist stranger – 40 Tage lang vollkommen isoliert. Er komponierte 24 Klavierfraktale.
https://stranger.org/40-tage/
Durch ihre abgelegene Lage zählt die Namib zu den unwirtlichsten Orten der Erde. Extreme Nacht–Tag-Temperaturkontraste von unter 0° bis über 50 ° Celsius, langjährige Trockenphasen ohne Regen und regelmäßige heftige Sandstürme. All das stellt die Pflanzen und Tiere in ihren Lebensbedingungen auf eine harte Probe. Und auch stranger. Ab und zu bekommt er Besuch: Spießböcke, Schakale und Schlangen wagen sich in die Nähe des Kubus.
Da sitzt er nun 40 Tage lang – morgens und abends, manchmal auch nachts an seinem Flügel – in der mit ihren rund 80 Millionen Jahren ältesten Wüste der Erde. Inspiriert von der Weite, den Farben, dem Sternenhimmel und vor allem einem: der Stille.
Es gibt kein geistiges Eigentum
Seine Intention: An einem Ort scheinbarer Leere Raum für Antworten schaffen. Musik komponieren – frei und zugänglich für Jeden. Deswegen spielt stranger auch mit einer Maske. „Ich will mit diesem Projekt Menschen verbinden und berühren – wie es nur die Musik kann!Dazu braucht es keine einzelne Person – kein einzelnes Gesicht – sondern eine Gemeinschaft.“
Seine Musik ist daher in einer SoundCloud frei zugänglich. Zum Anhören, Sharen oder Weiterentwickeln. „Lass Dich inspirieren, verwende die Musik in Deiner kreativen Arbeit – ob Film, Musikstück oder einem anderen Ausdruck. Es gibt kein geistiges Eigentum. Daher lehne ich jedes Recht an Musik ab – auch an der, die durch mich dringt.“
Die Wüstensymphonie
Aus den Klavierfraktalen ist in Zusammenarbeit mit dem Filmkomponisten David Bertok die Symphonie„mankind“ entstanden, die nun auf die Reise geht. Eine Symphonie mit klassischer, orchestraler Besetzung in 4 Sätzen. Die sinfonische Dichtung verarbeitet die Zyklen der persönlichen Geschichte von stranger mit dem kulturellen Werden unserer Art.
Die Wüstensymphonie „mankind“ kommt Anfang des Jahres zur Welturaufführung – mit großem Orchester und Filmaufnahmen aus der Wüste Namib auf Großbildleinwand: geplant im Mai 2020 in der Kongresshalle München. Zur Zeit gibt es noch vergünstigte Tickets auf MuenchenTicket.de
https://www.muenchenticket.de/tickets/performances/e1sbvs4kg6sj/mankind-die-Wuestensymphonie
Somit kommt die Wüste und die Musik von stranger in Bild und Ton in den Konzertsaal. Ein bisschen Namib spüren und genießen.
Danke an Andrea Reif TAO5 gGmbH für die Idee und den Artikel.