Ein Sprichwort sagt: „Die beste Kamera, die man haben kann, ist die, die man immer bei sich hat.“
Das Smartphone ist heute zu meinem Alltagsbegleiter geworden. Auch um die Momente im Leben einzufangen, die eines Fotos würdig sind – ganz besonders die unerwarteten.
Die Qualität der Glaslinse an den Smartphones sind zwar nach wie vor etwas begrenzt, aber man hat mit einer Kamera, die immer dabei ist, zumindest die Möglichkeit, Fotos zu machen und sie direkt auf Social-Media-Seiten, Blogs und mit Freunden und Familie zu teilen. Die Aufnahmen, die man mit einem Mobiltelefon macht, sind sehr persönlich und bewegend. Das allein ist schon wundervoll.
Also warum nicht auch im Busch auf das Smartphone setzen? Anbei ein paar aktuelle Tipps von meinen Reisen.
1. Mit dem Shortcut deine Fotoapp schnell aktivieren
Wer schon mal auf Safari unterwegs war weiß, dass Geschwindigkeit zählt. Plötzlich , brauchen Sie Geschwindigkeit auf Ihrer Seite – Geschwindigkeit, die Sie vielleicht nicht bekommen Sie müssen Ihr Gerät entsperren, Ihre App finden, auf das Symbol tippen und warten, bis es geladen ist.
Wenn Sie jedoch wissen wie man über die Tastenkombination für das Smartphone zur Fotofunktion kommt, können Sie das Bild schnell und ohne nennenswerte Wartezeit aufnehmen.
2. Das Smartphone stabilisieren ist wichtig
Damit die Aufnahmen nicht verwackeln, sollte man das Smartphone mit beiden Händen halten und so stabilisieren. Da kann sich die Beschaffung eines Statives lohnen. Die gibt es inzwischen auch für Smartphones und sind treue Helfer bei Nachtaufnahmen und Motiven mit Verwacklungspotenzial.
3. Die richtige Ausleuchtung
Immer darauf achten, dass Du die Lichtquelle im Rücken hast, damit das Hauptmotiv natürlich beleuchtet wird. Ein kleiner Trick, der bei den meisten Handykameras hilft: Tippe mit dem Finger auf das Objekt, das Du erhellen möchtest; wenn Du dann auslöst, belichtet die Kamera den gewählten Ausschnitt. Das integrierte Blitzgerät lässt Du am besten ganz aus, denn die wenigsten haben die Kraft, ein Bild so aufzuhellen, dass es am Ende auch gut aussieht.
Eine ansprechende und praktische Beleuchtungslösung kann ein „offener Schatten“ bieten: an Sonnentagen werfen Bäume lange Schatten, die sich gut eignen, um darin ansprechende Tiere zu fotografieren, denn dieses Licht ist so diffus, dass es keine Schlagschatten wirft.
In Kombination mit einem ruhigen Hintergrund (und einer großen Blende) kann so schnell ein wirkungsvolles Porträt mit professionell anmutender Lichtführung gelingen. Grundsätzlich gilt: Hartes Sonnenlicht vermeiden, leicht diffuses Licht ist für Tierfotografie immer die erste Wahl..Nicht gegen das Licht fotografieren, sondern immer mit dem Licht (Sonne im Rücken).
4. Tieraufnahmen werden am Morgen oder Abend am Besten
Bei Tieraufnahmen werden im Sommer die besten Ergebnisse früh morgens oder spät abends (kurz nach Sonnenaufgang oder kurz vor Sonnenuntergang) erzielt. Im Frühling und Herbst eignet sich der Vor- und Nachmittag. Im Winter hat man gelegentlich sogar ganztägig gutes Licht.
Wichtig für gelungene Tierfotos im Freien ist der Stand der Sonne. Im Sommer steht sie tagsüber hoch, heizt die Luft auf, das Licht wird schwammig und grell. Im Winter steht die Sonne auch mittags recht tief und bei klarem Wetter oder Schnee kann man auch um 12 Uhr die besten Tierfotos schießen.
5. Zoomen „zu Fuss“
Die wenigsten Smartphones haben einen optischen Zoom, meist steckt ein digitaler Zoom in der Handykamera, und der macht das Bild schnell pixelig. Hinzu kommt eine Weitwinkellinse, mit der sich zwar gut Panorama-Aufnahmen machen lassen, allerdings weniger gut Zoom-Aufnahmen.
Nützlich ist da der „Zoom zu Fuss“: Man geht einfach ein Stück näher an das Motiv ran, wenn möglich. Aber: Eine zu geringe Distanz zum Motiv kann das Bild unscharf werden lassen.
Achtung: Die meisten Smartphone Bilder entsprechen in der Grundeinstellung ungefähr dem Weitwinkel.
6. Auf den Hintergrund achten
Ein spannender Hintergrund ist schon die halbe Miete. In der Natur bieten oft Felsen, Bäume, Schatten oder Horizonte eine spannende Kulisse. Linien sind ein nützliches Werkzeug, wenn es um die Komposition eines Bildes geht. Sie führen das Auge des Betrachters zum Hauptsubjekt und lassen ihn tiefer ins Bild eintauchen.
Achte speziell bei Deinen „Porträts“ auf die Wahl des Hintergrundes. Ein ruhiger Hintergrund ohne störende Bildelemente (z.B. ein Ast, der dem Tier aus dem Ohr „wächst“) sorgt für die Konzentration des Betrachters auf das Gesicht und nicht auf das Umfeld.
7. Storytelling mit Bildern
Versuche Geschichten in Bildern zu erzählen: wenn Du geschickt verschiedene Einstellungsgrößen abwechselst, entsteht eine aufschlussreiche Collage, die viel vermitteln kann. Wechsel Dich beim Fotografieren zwischen diesen Einstellungen ab: die „Totale“ (das weitwinklige Übersichtsfoto), die „Halbtotale“ (beispielsweise 2 Tiere) und die „Nahe“ (ein aufschlussreiches Detailfoto).
Gehe näher ‚ran‘. Das ist bei Tieraufnahmen in der Wildbahn leichter gesagt als getan, aber die meisten Fotos wirken stärker, wenn Du Dich bei der Bildkomposition auf das Wesentliche konzentrierst. Überlege, was Du mit Deinem Bild erzählen willst und lasse Überflüssiges einfach weg.
8. Porträts mit Tieren
Begebe Dich auf Augenhöhe mit den Tieren, auch wenn Du eine kleine Manguste ablichten möchten. Der ideale Standpunkt bei Vögeln ist sogar leicht von unten zu fotografieren.
Tierportraits wirken ansprechender, wenn man einen tieferen Standpunkt einnimmt. Aufnahmen, die von oben auf den Löwen oder die Zebras gemacht werden, sind nie vorteilhaft und sehen ungekonnt aus.
Aber immer vorsichtig sein beim „anpirschen“ und darauf achten die Tiere nicht zu bedrängen, zu verunsichern oder ihren Fluchtweg abzuschneiden. Das kann dann schnell gefährlich für Dich als Fotografen werden.
9. Bildkomposition mit dem Goldenen Schnitt
Gestalte Deine Fotos nach Regeln des „goldenen Schnittes“: stark vereinfacht, bedeutet das, dass Bilder, die im Seitenverhältnis von 1/3 zu 2/3 dynamischer und interessanter wirken, als Fotos mit einer zentralen Bildkomposition.
Schon die alten Meister haben ihn benutzt: den Goldenen Schnitt. Dazu das Foto gedanklich durch zwei horizontale und zwei vertikale Linien in neun gleich große Kästchen unterteilen. Dann die wichtigsten Bildelemente auf die Linien oder auf deren Kreuzpunkte setzen. Bei vielen Bildbearbeitungsfunktionen ist diese zur Unterstützung vorhanden.
10. Zwei Nachbearbeitungsprogramme für das Smartphone
Ich liebe Camera+. Da kommt jeder auf den Geschmack von Smartphone-Fotografie. Die App versucht die besten Features gut laufender Konkurrenten zu vereinen und zu verbessern – mit Erfolg. Neben Filtern, Rahmen und verschiedenen Aufnahmemodulen wartet die App mit HDR, Stabilisator und Blitz auf. Ebenso auch mit dem Goldenen Schnitt.
Besonders schön für Apple-Anhänger: Die Bilder lassen sich von der App aus in die iCloud laden und dann am PC oder auf dem Tablet weiterbearbeiten.
Hippstamatic ist der Klassiker unter den Smartphone Foto-Apps. Filter und Voreinstellungen sorgen für eine Bandbreite an Möglichkeiten in jeder Situation und lassen die Bilder so erscheinen, als wären sie mit einer analogen Kamera aufgenommen worden.
Nostalgie-Liebhaber werden mit dieser App ihren Spaß haben. Die Fangemeinde ist inzwischen so groß, dass es monatliche Wettbewerbe gibt und man sich die eigenen Bilder auch ausgedruckt nach Hause schicken lassen kann.