Goeie dag aus Namib Highschool in Swakopmund

Goeie dag liebe Leserinnen und Leser,
mein Name ist Alexander Burks, ich bin 25 Jahre alt und habe im Rahmen des „Namibia
school projects“, welches vom bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband organisiert und betreut wird, die Möglichkeit erhalten einen längeren Zeitraum im zweitundichtbesiedeltsten Land der Welt verbringen zu dürfen. Ich habe dort Deutschunterricht an der Namib Highschool in Swakopmund gegeben und war beim Fußballprojekt „dein Ball für Namibia“ aktiv.

Zunächst möchte ich auf meine Begrüßung Bezug nehmen. Goeie dag ist Afrikaans und
bedeutet „Guten Tag“. Es lohnt sich sehr diese wirklich einfache Sprache zumindest
grundlegend vor dem Namibia Aufenthalt zu lernen, da man sich immer ein wenig Geld
sparen kann, wenn man ein bisschen Afrikaans spricht. Die Taxifahrt kostet auf einmal nicht mehr 30 N$, sondern nur noch 12 N$. Außerdem ist zwar die Amtssprache Namibias
Englisch, doch gibt es, vor allem in den Townships, viele Einheimische, die des Englischen
nicht mächtig sind. Afrikaans hingegen spricht wirklich jeder. Und es freut die Einheimischen sehr, wenn man zeigt, dass man sich wirklich mit ihrem Land und ihren Sitten auseinandersetzt und nicht nur da ist, um Zebras und Löwen zu beobachten. Es passiert schnell, dass man dann zum „Kapana“ essen eingeladen wird und ins Gespräch kommt. Kapana ist das Nationalgericht Namibias und besteht eigentlich nur aus gegrilltem Fleisch.

Esskultur in Namibia

Das ist auch fast die ganze Esskultur Namibias. Grillen oder wie es dort genannt wird:
„braaien“ ist für Namibier so grundlegend, wie es für Bayern das Bier ist. Wer aber auch auf gutes Bier nicht verzichten möchte ist wiederum in Namibia sehr gut aufgehoben. Durch die deutsche Vergangenheit (ehemalige deutsche Kolonie) wird dort nach deutschem Reinheitsgebot gebraut. Das Bier schmeckt leider den Einheimischen auch sehr gut, sodass diese oft berauscht Autofahren und viele tödliche Unfälle entstehen. Deshalb ist davon abzuraten nachts, bzw. in Dunkelheit zu fahren.

Reisen braucht Zeit

Wer in das Land reisen möchte, sollte viel Zeit mitnehmen, da es fast unmöglich ist, alles in zwei Wochen zu sehen. Namibia ist 2,5 mal so groß wie Deutschland und teilweise ist es sehr kompliziert von A nach B zu kommen, weil beispielsweise keine asphaltierte direkte Straße besteht und man einen großen Umweg fahren muss. Generell gilt es in Namibia zu beachten: 4 by 4 ist essentiell für einen schönen Besuch! Leider konnte ich selbst nicht das ganze Land bereisen, da Corona meine Reisepläne beeinträchtigt hat, doch kann ich einige Empfehlungen geben:

Naukluft Nationalpark

Der Naukluft Nationalpark liegt in der Wüste Namib, welche die älteste Wüste der
Welt ist. Die weltbekannte Mondlandschaft, die dort zu finden ist, war schon in
zahlreichen bekannten Filmen zu sehen und ist wirklich atemberaubend! Außerdem
gibt es dort eine kleine Oase mit einer Wirtschaft, in der man gut essen kann. Auch
ideal für die Familie, da anbei ein kleiner Minizoo ist. Die namibische Nationalblume,
die Welwitschia, ist ebenfalls dort zu finden und allemal einen Besuch wert!

Swakopmund

Da die Schule, welche ich besuchte in Swakopmund liegt, kann ich über diese Stadt
natürlich am meisten erzählen. Wer in seiner Namibiareise ein wenig Heimweh bekommt, ist hier perfekt aufgehoben. Swakopmund ist teilweise deutscher, als
deutsche Städte. Das Essen im „deutschen Haus“ oder im Fachwerkhaus, welches
einen Biergarten beherbergt ist preiswert und sehr zu empfehlen. Wer doch lieber
etwas teurer essen möchte aber dafür quasi auf dem Atlantik, geht einfach den
langen Steg, die sogenannte „Jetty“ bis ganz vor und besucht das Lokal dort. Wer mit
einigen Namibierdeutschen und Deutschen Bier trinken möchte, sollte sich mal beim
lokalen Sportverein vorstellen, dem SFC. Ihr seid dort auf jeden Fall in bester
Gesellschaft! Und das Bier gibt es in ganz Swakopmund nirgendwo billiger! Die
Kulisse der Stadt ist ebenfalls atemberaubend: auf einer Seite die Sanddünen der
Namib und auf der anderen Seite der eindrucksvolle Atlantik. Beachtet jedoch bei
eurem Besuch, dass es auch im namibischen Sommer sehr kühl werden kann an der
Küste! Der kalte Südwestwind und der Benguela Strom sorgen für einen
Temperaturunterschied von teilweise 15 Grad zwischen dem Inland und der
Küstenregion. Die Sonne ist bleibt jedoch sehr aggressiv. Also nicht denken, dass es ja
nicht so warm ist und man die Sonnencreme weglassen kann! Das bereut man im
Nachhinein und ich weiß wovon ich rede! Sonnencreme am Besten auch aus
Deutschland mitnehmen, da sie in Namibia recht teuer ist.

Okonjima

Dieser Ort hat mir persönlich in meinem ganzen Aufenthalt am Besten gefallen. Hier
kommen wir nun endlich zu den Tieren. Okonjima beherbergt die größte
Leopardendichte der südlichen Hemisphäre. Außerdem kann man zahlreiche
geführte Touren buchen, welche garantieren können (durch Tracking oder
Anfütterung), dass die gewünschten Tiere gesehen werden. Zu den Tieren, die ich
dort gesehen habe gehörten: Leoparden, Hyänen, Löwen (welche leider dort nicht
mehr anzutreffen sind, da sie umgesiedelt werden mussten), Stachelschweine,
Warzenschweine, Geparde, etc. Eine Wanderung zum Sonnenaufgang- oder
Untergang rentiert sich ebenfalls allemal! Die Stille, welche nur durch Tiergeräusche
gestört wird, lässt alles um einen herum vergessen.

Vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß auf eurer Reise durch das wunderschöne Land
Namibia.
Eurer Alexander Burks

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