Wie die Sonne Steine zum leben erweckt
Im südlichen Afrika leben viele bemerkenswerte und exotische Pflanzen. Ein Beispiel für die dortige einzigartige Biodiversität sticht dabei besonders heraus: Die „lebenden Steine“. Die Gattung Lithops besteht aus kleinen sukkulenten Pflanzen, die täuschend echt an die natürliche steinige Umgebung im Lebensraum der Halbwüsten angepasst sind. Biologisch haben die Pflanzen phantastische Eigenschaften entwickelt. Das Licht durchdringt die „Fensterpflanzen“ und wird erst im Inneren für die Photosynthese genutzt, der Stoffwechsel ist ideal an das Wüstenklima adaptiert.
Das lange erwartete Buch „Wild Lithops“ von Harald Jainta wurde 2017 veröffentlicht.
Es ist ein großes Werk, das man als den neuen Standard für diese Pflanzen-Gattung bezeichnen darf. Es ist in Englisch geschrieben und großartig bebildert. Das Team aus Harald und Anja Jainta hat viele Monate, zusammen vielleicht sogar ein paar Jahre, in der Region zugebracht, und in 16 Feldreisen Tausende von Fotos im natürlichen Verbreitungsgebiet der lebenden Steine gemacht. Die Essenz dieser Reisen und Fotos ist im Buch dargestellt. Beim Durchstöbern des Buches empfindet man gleichsam das karge Leben dieser Spezialisten in ihrem Lebensraum der Halbwüsten.
Nach einer Einleitung zum Buch gibt es einen umfangreichen Teil zur Biologie der Lithops, die über 700 Referenzen zusammenfasst.
Eine erste Verbreitungskarte zeigt schematisch, in welch riesigem Gebiet diese Pflanzen zu finden sind. Alle bekannten 91 Arten werden in zwölf Gruppen hauptsächlich verwandtschaftlich und biogeografisch gegliedert. Personen, die etwas mit dem jeweiligen Taxon zu tun haben, werden in kleinen SW-Abbildungen vorgestellt.
Das Buches ist ausgezeichnet, die Bilder sind großformatig, brillant, detailreich und am Text orientiert.
Bei dem Preis von 85 € kann man das Buch mit knapp 500 Seiten eigentlich preiswert nennen. „Wild Lithops“ ist für botanisch begeisterte Naturalisten und Kenner der südafrikanischen Flora ist es ein absolutes Muss! Zu erwerben ist das Buch auch signiert direkt beim Autor über den Kontakt auf der Webseite Wild Lithops.
Danke an Harald Jainta für den Artikel und die zur Verfügung gestellten Bilder!
Dankwart Rauscher, Weißenhorn