(Dies ist ein Zusatzartikel zu unserer Übersicht über unsere Namibia-Reise. Den Überblick mit allen Stationen findet ihr hier.)
Nach unserer Ankunft am Morgen in Windhoek begann das Abenteuer Namibia so richtig. Die Übergabe des Mietwagens gestaltete sich zwar etwas zäh, aber mit neuen SIM-Karten direkt vom Flughafen im Gepäck und einem großen Zwischenstopp für Snacks, Getränke und allerlei „Überlebensausrüstung“ machten wir uns bestens vorbereitet auf den Weg in Richtung Etosha National Park.
Okaukuejo Camp – Das Herzstück von Etosha
Unser erstes Camp war Okaukuejo, das wohl bekannteste Camp des Nationalparks. Es ist nur wenige Kilometer vom Andersson Gate entfernt und gilt als perfekter Einstieg für den Etosha-Besuch. Berühmt ist es vor allem für sein beleuchtetes Wasserloch, das man direkt vom Camp aus beobachten kann. Hier versammeln sich regelmäßig Elefanten, Nashörner, Giraffen und zahlreiche Antilopen – ein Schauspiel, das man bequem vom Stuhl aus genießen kann.
Und genau das wurde gleich am ersten Abend zu unserem Highlight: Noch vor dem Abendessen saßen wir am Wasserloch und wurden mit dem Besuch von Nashörnern überrascht. Auf dem Weg zum Restaurant kam es dann zu einem ganz besonderen Erlebnis. Eine Menschentraube hatte sich gebildet – erst dachte ich, man hätte einen Skorpion entdeckt. Doch es war eine Schlange. Und nicht irgendeine: eine Python, die sich ihren Weg bahnte.
Da ich mich sehr für Schlangen interessiere, war das für mich ein absoluter Höhepunkt. Natürlich hielt ich gebührenden Abstand und verfolgte sie mit Respekt. Lustig war die Diskussion mit einem Mitreisenden, der die Python für eine Boomslang hielt – und mich sogar warnte, sie könnte mich mit Gift bespritzen. Ein klassisches Beispiel, wie viele Menschen zwar gerne mitreden, aber oft wenig Ahnung haben. (Wer mehr zu meinem Hintergrund in Sachen Schlangen erfahren möchte: In einem anderen Artikel habe ich bereits von den Kursen beim African Snakebite Institute in Südafrika berichtet.) Für mich war dieses Erlebnis ein Traumstart in den Park, auch wenn die Mädels das Ganze eher skeptisch betrachteten.
Halali Camp – Safari, Busch-Braai & Löwen am Wasserloch
Am nächsten Morgen ging es weiter zum Halali Camp, das zentral im Park liegt. Halali ist etwas ruhiger als Okaukuejo, aber ebenfalls mit eigenem Wasserloch ausgestattet.
Hier erlebten wir ein echtes Safari-Schauspiel: Am Wasserloch tummelten sich Zebras, Antilopen, Giraffen und Elefanten. Doch das eigentliche Highlight war eine Gruppe junger Löwen, die sich spielerisch balgten, durchs Wasser jagten und kleine Kämpfe austrugen – ein unglaublicher Anblick, den man nicht so schnell vergisst.
Am Nachmittag nutzten wir die Zeit zur Erholung am Pool, bevor ein weiteres unvergessliches Erlebnis auf uns wartete. Ich hatte im Vorfeld beim Camp nachgefragt, ob für uns ein Bush Braai organisiert werden könnte. Gesagt, getan: Nach einer aufregenden Game Drive, bei der ein Löwe direkt an unserem Auto vorbeizog, erwartete uns ein magischer Abend. Abseits der Lodge, umgeben von Lichterketten und afrikanischer Atmosphäre, wurde für uns gegrillt. Zum Abschluss führten wir alle noch einen Buschtanz auf – ein Moment, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Namutoni Camp – Am Tor zum östlichen Etosha
Unsere dritte Station war Namutoni, ein Camp im östlichen Teil des Parks, das um ein altes deutsches Fort herum gebaut wurde. Unterwegs machten wir noch einen Zwischenstopp an der Etosha-Salzpfanne mit ihrem beeindruckenden Aussichtspunkt – ein Ort, der einem die Weite und Einzigartigkeit des Parks noch einmal so richtig bewusst macht.
Namutoni selbst hat ebenfalls ein Wasserloch, ist aber vor allem Ausgangspunkt für Fahrten zu bekannten Spots wie Klein Namutoni oder Chudop. Für uns war es ein idealer Abschluss unserer Tage in Etosha.
Fazit – Etosha enttäuscht nie
Ob Elefanten, Nashörner, Löwen, Zebras, Giraffen oder die ganz kleinen Begegnungen – Etosha hat wieder einmal bewiesen, dass es zu den schönsten Safari-Destinationen Afrikas gehört. Jeder von uns kam auf seine Kosten, und die Mischung aus atemberaubender Tierwelt, einmaligen Erlebnissen und unvergesslichen Abenden in den Camps machte diesen Teil der Reise zu einem wahren Höhepunkt.
Alle waren glücklich und voller Eindrücke, als wir den Park verließen und uns auf den Weg zu unserer nächsten Etappe machten: eine Wanderung, über die ihr im nächsten Artikel lesen könnt.



