Tagesausflug in die Vergangenheit – Matjesfontein

Ich fahre gerne mit dem Hopp on and Off Bus, wenn ich neue Städte besuche. Spießig? Mag sein. Bei wenig Zeit, geben mir die Fahrten einen guten und schnellen Überblick. Danach nehme ich mir Zeit für die Orte, die mir besonders sehenswert während der Fahrt erschienen. Meine „Hopp on and off  Busfahrt“ in dem Ort Matjesfontein dauerte genau 10 Minuten. Dann hatten ich alles gesehen was es zu sehen gab. Oberflächlich betrachtet, bevor ich tiefer eintauchte. Gelesen hatte ich über den Ort in einem Artikel der Zeit. Dieser liegt 270 km von Kapstadt entfernt.

Früher war der Ort, das erste Wellness Domizil, der Weißen aus Kapstadt. Heute leben hier noch ungefähr 300 Einwohner. Die Hauptstraße misst 300 Meter, insgesamt gibt es hier 1 1/2 Straßen.

Ein Schotte kaufte 1884 das Land um die Bahnstation. Er öffnete eine „Oase im Nichts“. Es gab Getränkestände und er belieferte die vorbeifahrenden Zügen mit Proviant und etablierte an dieser Stelle einen Kurort. Besonders Lungenkranke schätzten das trockene Klima. Ein nobles Hotel rundete das Bild ab. Reiche Kapstädter reisten zu Champagnerfesten mit dem Zug an. Hier wurden Neuerungen z.B. das fließend warme Wasser, das erste Mal ausprobiert. Logan, der Schotte kam zu Reichtum. Später wurde das Hotel zum Lazarett und der Ort diente als Truppenlager. Quelle: kapstadt.de 


Für mich hatte der Ort seinen besonderen Charme. Das „Millner Hotel“ wurde von Magazinen wir Getaway als Insider Tip empfohlen. Ich warf zumindestens einen Blick in das Hotel. Sofort konnte ich mir vorstellen, wie es früher gewesen sein musste. Die Zimmermädchen mit Staubwedel in der Hand, die dicken Teppiche die jeden Schritt verschluckten, die schweren Kronleuchter und die breite Treppe die zu den Zimmern führte.


Sogar die Queen besuchte in jungen Jahren Matjesfontein. Ob sie an einer der Champagnerfesten teilnahm, war leider nicht zu erfahren. Im Automobilmuseum zeugte ein Bild von ihrer Anwesenheit. Der Besuch des Museum versetzte mich ebenfalls in die „guten“ alten Zeiten. Oldtimer, soweit mein Auge reichte. Selbst ein Zug aus alten Zeiten, mit Stühlen und Tischen die noch nicht verschraubt waren, konnte ich entdecken. Ein ganz besonderer Flair alter Zeiten.


Für so einen kleinen Ort gibt es überdurchschnittlich viele Museen. Das Zweite befindet sich am Bahnhof. Eintritt war, eine freiwillige Spende, die bei einer älteren zahnlosen, sehr freundlichen Dame, entrichtet wurde. Die Räume bergen alles was sich unser menschliches Gehirn vorstellen kann oder auch nicht. Eine alte Apotheke, Fotoausrüstung u.ä. von Agfa, Gynäkologen Stühle  aus den 50 iger Jahren, Puppen, Federboas, Waagen, Zangen von Zahnärzten, Festkleidung, Puppenwagen, Küchengeräte, Gegenstände aus der alten Dorfschule…

Vergesst nicht, auch den Keller zu besuchen – Kopf einziehen wenn es die Treppen runter geht. Ansonsten stoßt ihr mit dem ausgestopften Krokodil zusammen, welches von der Decke hängt ?

Nach der Entdeckungsreise, stärkten wir uns bei Sandwich und Kuchen in der Kaffee Stube. Natürlich nicht, ohne vorher noch das Geburt und Sterbe Büro zu besichtigt zu haben.


Wer sich wieder einmal fühlen möchte, wie die Zeit ohne Handy, IPad und Internet war- auf nach Matjesfontein. Immer eine Reise wert. Zurück in die Vergangenheit.

Kapstadt nach Matjesfontein 240 km, 2.30 Std.

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