Wie gefährlich ist eigentlich ein Schlangenbiss?

 

Im Januar besuchte ich beruflich Kopenhagen und den damit verbundenen Toxins Kongress. Auf diesem Kongress dreht sich alles um das Thema „Forschung und klinische Aspekte von Botulinum und anderen Neurotoxinen, wie das zum Beispiel von Schlangen.

Ich finde ja das Thema Schlangen sehr spannend. Deshalb bin ich Mitglied der Facebookgruppe „Snakes of Southern Africa“ und habe auf unserem Blog schon zwei Artikel zum Thema Schlange verfasst.

Unsere Artikel „Schlange ist nicht gleich Schlange“ und „Keine Angst vor Schlangen“ werden besonders oft gelesen werden.

Heute nochmal ein Artikel zum Thema Schlangen im südlichen Afrika mit Hintergrundinformationen. Quelle ist das African Snakebite Institute.

Wer ist das ASI?

ASI sind die führende Institution in den Bereichen: Schulung über Schlangenbewusstsein, Erste-Hilfe- Kurse bei Schlangenbisse und den Umgang mit Giftschlangen in Afrika, sowie der größte Vertreiber von Qualtity-Schlangen-Handhabungsgeräten. 

Auf der Internestseite, sowie in einer APP, findet sich alles über Schlangenprofile, First Aid, medizinische Info´s, Artikel, Mythen, Quiz, Videos, Events und Produkte zum Erwerb. Was toll ist, es ist eine kostenfreie App. 

Für unsere Blogleser habe ich die wichtigsten Informationen zusammengestellt.

The Snakes of Southern Afrika

Insgesamt gibt es 171 verschiedene Schlangenarten. Davon sind 72 NICHT giftig, 50 „mild“ giftig, die nicht als gefährlich angesehen werden. 20 Schlangenarten sind sehr giftig und werden als potentiell tödlich eingeordnet. 29 Arten sind fähig, sehr schmerzhafte Bisse zuzufügen.

Die Giftzähne der Schlangen befinden sich vorn (in den Mund zurückklappbar oder feststehend) oder hinten im Oberkiefer. Das Gift wird in Oberlippendrüsen gebildet und bei einem Biss in das Beutetier gespritzt.

Das Gift kann entweder auf das ZNS  neurotoxisch  oder auf Blut/Gewebe  (hämotoxisch) wirken, bei manchen Schlangenarten auch beides. Neurotoxische Gifte wirken lähmend und schränken die Funktion der Atemorgane ein, was zum Erstickungstod führen kann. Hämotoxische Gifte greifen die Blutzellen und das Gewebe an. (Quelle Wikipedia). Laut ASI sind 40% der Schlangenbisse sogenannte Trockenen Bisse. Hier wird kein Gift abgegeben. 60% zeigen Anzeichen einer Vergiftung. Speikobras können ihr Gift dem Opfer entgegenspritzen.

Who is Who?

Doch als Tourist stellt sich doch eher die Frage: Wie wahrscheinlich ist die Sicht oder der Kontakt mit einer Schlange. Und wenn, wie erkenne ich um welche Schlange es sich handelt?

Daher zuerst, 90% aller giftigen Bisse passieren im Zusammenhang mit 4 Schlangen.

  • Mosambique Spitting Cobra,
  • der Puffotter,
  • der Stiletto Snake und
  • der Night Adder.

Die meisten Bisse passieren in den frühen Morgenstunden in dem warmen Sommermonaten (Jan-April). Davon 84% unterhalb des Knies. Was andere Zeiten NICHT ausschließt.

NUR 15% der gebissen Patienten bekommen überhaupt ein Antiserum. Der gefährlichste Biss ist der der Black Mamba. Sie besitzt das stärkste Neurotoxin Gift.

Hier könnt ihr in einem Quiz eurer Wissen testen.

Was, wenn ich gebissen wurde? Do’s & Dont’s (Quelle African Snake Bite Institut)

  1. Versuchen Sie NICHT, das Gift auszuschneiden oder herauszusaugen. Schlangengifte haften sehr schnell am lokalen Gewebe und werden in das Lymphsystem aufgenommen. Sehr wenig Gift kann abgesaugt werden. Durch das Schneiden kann die Wunde einer Sekundärinfektion ausgesetzt werden.
  2. Abbinden (Blutstau). Es gibt keine Hinweise darauf, dass ein Tourniquet nach einem Schlangenbiss lebensrettend sein könnte.
  3. KEIN Eis oder warmes Wasser, Lotionen oder Tränke anwenden. Lassen Sie die Bissstelle in Ruhe, außer, dass Sie sie mit kaltem Wasser reinigen und einen sterilen Gazeverband anlegen. Warmes Wasser denaturiert kein Schlangengift.
  4. Geben Sie dem Opfer keinen Alkohol.
  5. Bringen Sie das Opfer so schnell wie möglich und auf sichere Weise in ein Krankenhaus.
  6. Behalten Sie die Nummern des nächstgelegenen Krankenhauses (mit einer Unfallstation) und den Rettungsdienst auf Ihrem Mobiltelefon und rufen Sie im Voraus an, um sie über die Situation des Opfers zu informieren.
  7. Halten Sie das Opfer ruhig. Muskelkontraktionen beschleunigen die Bewegung des Giftes im Lymphsystem.
  8. Heben Sie die betroffene Extremität leicht über das Herzniveau an.
  9. Ringe und feste Kleidung entfernen Wenn Sie an der Hand, dem Arm, dem Fuß oder dem Unterschenkel gebissen werden, entfernen Sie Ringe, Armreifen, Armbänder, Uhren, Fußkettchen und andere feste Schmuckstücke sowie enge Kleidung und Schuhe.
  10. Keine Panik!

Wir haben in 16 Jahren Afrika Reisen nur selten eine Schlange gesehen, davon zweimal eine Giftschlange.

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