Golfen am Kap – Reisen mit der weissen Kugel
Golfen und fremde Länder ist eine beliebte Reisekombination geworden. Bei weltweit 35.000 Golfplätzen ist die Auswahl groß. Über 500 Golfplätze sind davon alleine in Südafrika. Die meisten davon in der Kapregion und 5 davon gehören zu den Top Golfplätzen weltweit. Wir haben einige getestet. Heute Teil 3 Golfen am Kap – der Kleinmond Golfclub.
Es gibt Momente im Leben, an die erinnert man sich immer wieder.
Ein Blick eines besonderen Menschen, ein wunderschöner Moment zu zweit, eine Aussicht über das Meer oder eben jene Abendstimmung, die uns abends im Golfclub Kleinmond überrascht hat. Spielt man im Dezember einer der letzten Flights ab 17:00 Uhr erreicht man meist gegen 18:30 bis 19:00 Uhr Loch 7. Ein leichter Paar 3 mit Abschlag über einen kleinen See. Das Grün liegt auf einem Hügel, das Loch oben an der Kuppe. Meist wenn wir dort ankamen, senkte sich die Sonne gerade über dem Horizont ins Meer. Und genau in diesem Abendlicht tauchen diese letzten Sonnenstrahlen den Platz in einen wunderschönen Glanz. Alles erscheint wie geputzt, mit tiefen Farben und scharf akzentuierten Kontrasten. Beim ersten Mal waren wir sprachlos und vergaßen vor lauter Begeisterung Ball und Schläger um uns nur noch der Stimmung zu widmen.
Der Golfclub Kleinmond ist ein unbekanntes Kleinod unter den vielen Golfclubs am Kap.
1988 hatten dreißig Gründungsmitglieder die Idee im beschaulichen Kleinmond, ca. eine Autostunde östlich von Kapstadt, eine Golfclub zu gründen. Ursprünglich als ungewöhnlicher 12 Lochplatz konzipiert wurde der heutige 9 Loch Platz im Januar 1992 von F.W. De Klerk, dem letzten weißen Präsidenten Südafrikas feierlich eröffnet. Heute hat der Club ca. 700 Mitglieder. Der Kurs misst fast 6 Kilometer mit einem Paar Rating von 72. Er kann das ganze Jahr bespielt werden und von Juli bis Oktober kann man sogar oft Wale in Küstennähe beobachten.
Anfängern empfehle ich ein paar Zusatzbälle mitzunehmen, denn Loch 1 startet gleich über ein großes Fynbosfeld. Ich weiß wovon ich spreche. Landet man nicht direkt auf dem Grün, sind die ersten Bälle im Fynbos-Dickicht unauffindbar. Es wäre aber nicht Südafrika, wenn man nicht im Laufe des Kurses dem ein oder anderen Einheimischen begegnet, der einem für kleines Geld einen Sack „gefundener“ Golfbälle gerne wieder verkauft.
Wenngleich alle Löcher wunderschön in die Landschaft eingebettet sind und man stets geschützt von den Hottentots Mountains spielt, hat Loch 5 eine besonderen Reiz. Man spielt diesen Paar 4 entlang der Fynbos Vegetation auf der linken Seite mit dem Meer im Blick. Keine Verbauung durch angrenzende Häuser, nur einsame Ibisse, die laut krächzend die Flugbahn der Golfbälle kreuzen.