So Ihr, heute nun Teil 2 unserer Gastautoren. Jo Weber, der mit seiner Familie in SA lebt, Claudia, unsere Namibia Spezialistin und Biggi Hägemann, unsere Ubomi Heldin!
Los geht es mit Jo und seinen Blog Kapstadt- Tipps für Auswanderer. Hier findet Ihr auch immer aktuelle News und einen kompetenten Ansprechpartner. Jo hat grade einen Beitrag über die aktuelle „Wasser-Situation“ in Kapstadt berichtet.
UBOMI! Ein Wort was mit Dir verbunden ist, Wer bist Du?
Biggi Hägemann, Gründerin von Ubomi
Ich lebe in Hannover und arbeite als Programmentwicklerin für die Jugendherbergen zwischen Nordsee und Sauerland. Im Januar 2016 habe ich Freunde in Kapstadt besucht, die im Township Khayelitsha leben. Mein Besuch hat mich nachhaltig bewegt. In Khayelitsha, dem größten Township Südafrikas, leben etwa eine Million Menschen. Noch immer herrschen – wie in allen Townships – Armut, Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit. Am meisten leiden darunter die Kinder. Für sie kann von Chancengleichheit keine Rede sein: Vielen Kindern mangelt es elementaren Dingen wie Nahrung, Schlafplätzen und Gesundheitsvorsorge, sie sind fast immer auf sich gestellt und verbringen ihre ganze Zeit auf der Straße. Viele sind verwaist und müssen sich ganz allein durchs Leben schlagen.
Thomas, der einzige „Umlungo“ (Weiße) hier im Township, lebt mit Khosi und ihren drei Jungs mitten in Khayelitsha. Bei meinem Besuch haben wir beschlossen etwas zu tun, um die Situation für die Kinder im Township zu verbessern. Gemeinsam gründeten wir Ubomi. Im Ubomi bekommen die Kinder eine Chance auf (Über-)Leben: ein warmes Essen, Hausaufgabenbetreuung, Life-Skill-Trainings sowie Spiel-, Sport- und Kulturangebote.
Was verbindet dich mit Südafrika?
Ich liebe das Land in seiner Vielfalt und ich finde meine Zeit hier im Township immer sehr besonders. In unserem Projekt Ubomi steckt viel Herzblut, was kein Wunder ist, da die Kinder hier dein Herz im Sturm erobern. Trotz oder wegen der Umstände, unter denen Kinder hier aufwachsen, wie zum Beispiel permanentem Hunger und den Gefahren der Straße, sind die Kinder hier sehr besonders und jeden Tag im Ubomi-Haus mit so viel Begeisterung dabei. Uns ist es ein großes Anliegen, diesen Kindern eine sichere Insel zu bieten und sie gleichzeitig zu fördern und ihnen einen guten Weg zu ermöglichen.
Aufgrund von Armut, Chancenlosigkeit und als Folge der Apartheid bekommt das Leben einen geringeren Stellenwert, und oft wird nicht lange gefackelt. Auch Kinder sind hier einer permanenten Gefahr ausgesetzt – ein Zustand, der – wenn auch gewohnt – nie erträglicher wird. Eltern fürchten ständig, dass ihre Kinder Opfer von Bandenkriegen, Vergewaltigungen, Raubüberfällen oder ähnlichem werden. Umso wichtiger ist es, Inseln wie unser Ubomi-Haus zu schaffen, wo sich Kinder sicher fühlen können, familiäre Wärme erfahren und wo das Leben und Erleben im Zentrum steht. Unser Name „Ubomi“ , das Xhosa-Wort für Leben, ist hier sehr passend.
Was sollte man auf keinen Fall verpassen?
Das ist schwer zu sagen. Die Besonderheit dieses Landes liegt für mich in der Vielfalt. Mitten in der Stadt liegen diese unglaublichen Gebirgszüge und ermöglichen abenteuerliche Hikes hinauf auf den Lions head, Tafelberg oder Devils Peak, von wo aus man unglaubliche 360 Grad-Blicke auf die wunderschönen Küstenabschnitte Kapstadts hat. Zum Erfrischen kann man sich anschließend einen der zahlreichen Strände aussuchen und erfrischend ist das Wasser hier wirklich. Ich liebe es aber auch einfach an den schönen Küstenabschnitten entlangzufahren. Zum Beispiel an der False Bay, über den Chapmans Peak oder von Gordons Bay bis Betty´s Bay, wo man dann auch noch mal die Pinguine besuchen kann. Schön ist auch die Stimmung ganz früh in Fish Hoek, wenn die Fischer ihre Boote ins Wasser lassen. Unbedingt erleben sollte man auch mal ein Sonntags-Konzert in Kirstenbosch. Hier treten vor der unglaublichen Kulisse des Tafelsberg immer wieder gute Bands oder Künstler auf. Hier unbedingt früh mit einem Picknick-Korb und einer Decke unter dem Arm ankommen und die entspannte Atmosphäre auf der Wiese vor der Bühne genießen, bis es losgeht.
Was kann man sich in Deinen Augen schenken?
Dazu fällt mir nichts ein. Ich finde alles gehört zur Vielfalt dieses schönen Landes. Aus meiner Sicht gehören natürlich auch die zahlreichen Townships dazu, die flächenmäßig den größten Teil Kapstadts ausmachen. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich auch mal dieser Realität nähern. Ich werde auf jeden Fall weiterhin jedes Jahr für einige Wochen hier in Khayelitsha verbringen, Ubomi vorantreiben und gleichzeitig die schönen Ecken Südafrikas weiter entdecken. Sharp sharp.
Mein Name ist Claudia Cassens und ich schreibe für den Blog „Wildes Afrika“ Gastbeiträge über Namibia.
Was fasziniert so an Namibia, warum ist dies mein Sehnsuchtsland?
Was kann ich Reisenden empfehlen, die zum ersten Mal nach Nambia kommen?